Was passierte 1969?

• Gustav Heinemann wurde in Berlin zum Bundespräsidenten,
• Willi Brandt in Bonn zum Bundeskanzler,
• Golda Meir in Israel zur Ministerpräsidentin,
• Helmut Kohl in Mainz zum Ministerpräsidenten und
• Friedhelm Kessler in Driedorf zum Bürgermeister gewählt.
• Charles de Gaulle trat als französischer Staatspräsident zurück,
• Ho Tschi Minh starb in Nord-Vietnam,
• Neil Armstrong betrat als erster Mensch den Mond und

in Driedorf wurde der Spielmannszug des TuS 1910 Driedorf gegründet!

Bereits im Jahre 1920 wurde in Driedorf ein Spielmannszug gegründet. Die Führung des Zuges hatten die Turnbrüder Otto Merkel und Gustav Schmidt, später Otto Pfeiffer übernommen. Dieser Spielmannszug wurde aber nach einigen Jahren wieder aufgelöst.

Es dauerte schließlich bis zum Jahre 1969 bis man sich wieder in Driedorf mit dem Gründen eines Spielmannszuges befasste.

Als die bekannte Dinkelsbühler Knabenkapelle anlässlich eines Gastspieles zur Herborner Kirmes aufspielte, kamen Bruno Schmidt und Wolfgang Kühn auf die Idee, selbst so einen Klangkörper zu gründen.

Auf ihre Initiative trafen sich am 28. September 1969 fünfzehn junge Männer (Albert Diehl, Wolfgang Kohlen, Wolfgang Kühn, Erich Tobey, Bruno Schmidt, Willi Hartmann, Klaus Hartmann, Hans Jürgen Herrmann, Bernd Germann, Rudi Kühn, Erst Dierl, Dieter Gabriel, Siegfried Gabriel, Manfred Segith und Dieter Zammert) um einen Spielmannszug in der Besetzung Trommeln, Flöten, Lyra und Schlagwerk zu gründen.

In den darauf folgenden Zusammenkünften kamen noch Willi Denius, Helmut Dapprich, das heutige Ehrenmitglied Franz Topitsch und Reinhard "Egon" Langner hinzu.

Die benötigten Instrumente sollten von den nicht mehr bestehenden Spielmannszügen Beilstein und Breitscheid übernommen werden. Die Vorstände dieser Vereine waren aber nicht bereit die Instrumente zu verkaufen.

TuS und Rudi Bickel halfen

Der Turn- und Sportverein 1910 Driedorf erklärte sich bereit, die Kosten für die Erstausstattung der Instrumente zu übernehmen. So wurden bei Rudi Bickel in Herbornseelbach 4 kleine Trommeln, eine große Trommel, eine Lyra und 12 Flöten günstig eingekauft. Gleichzeitig sagte Rudi Bickel zu, dass er in der ersten Zeit der Gründung die Ausbildung der Musiker übernimmt.

Erste Übungsstunde am 24.11.1969

Die erste Übungsstunde fand am 24.11.1969 in der zur Zeit im Umbau befindlichen Schule statt (Dorfgemeinschaftshaus und Gemeindeverwaltung). Den 15 Gründungsmitgliedern schlossen sich in den darauf folgenden Wochen weitere 12 Jungen und Männer an.

Schon nach relativ kurzer Zeit übertrug Rudi Bickel die Ausbildungsarbeit an Bruno Schmidt. Unter seiner Leitung wurde die Übungsarbeit fortgesetzt und auf den ersten Auftritt anlässlich der Driedorfer Kirmes 1970 fleißig hingearbeitet.

Musikzug Bicken half mit Hosen

Jedoch kam vor diesem Auftritt das Problem der einheitlichen Kleidung auf den jungen Verein zu. Hier half der Musikzug Bicken aus der Not. Er lieh uns weiße Hosen. Als Dankeschön spendeten wir - wenn auch Jahre später - unseren Freunden aus Bicken ein Fass Bier. Für das richtige Outfit wurden noch weiße Hemden mit dem Driedorfer Wappen angeschafft.

Nach der musikalischen Umrahmung des Feuerwerks am Heisterberger Weiher stellte sich der Spielmannszug, nach einer intensiven Übungsarbeit im Winter 1970/71 am 1. Mai mit einem Maikonzert erneut der Öffentlichkeit vor.

Lehrgänge wurden durch einige Aktive an der Bundesjugendmusikschule in Altgandersheim belegt. Bereits im Jahre 1972 trat der Spielmannszug mit einer fast völlig neuen Besetzung auf. Lediglich 8 Musikanten der Gründungsversammlung waren noch aktiv dabei.